„Höhlengleichnis“ zu Ehrenberg
Haben wir uns schon mal gefragt wie wirklich die Wirklichkeit ist? Erkennen wir nur das was wir wahrnehmen wollen? Ist nur wahr, was wir kennen?
Das „Höhlengleichnis“ unter dieser Thematik steht die neue Ausstellung im Centro Arte Monte Onore. Am 2. Juni fand die Vernissage mit Heike und Ulrich Gründler in der Galerie Girasole im Rittergut statt.
Das „Höhlengleichnis“ ist eine Schrift von Platon (427- 347 v.Chr.),genauer aus seinem 7.Buch.
Der Vergleich mit der Höhle dient dem Ausbruch aus der nur eigenen Wahrnehmung, zum Blick auf die reale Welt, zum Lernen und Suchen nach neuen Erkenntnissen.
Gesellt sich nun unweigerlich die Frage dazu: Was ist Kunst? Laut Wikipedia ist die Kunst ein Kulturprodukt mit einem Kunstwerk am Ende. Kunst ist jedoch weiter jede menschliche Tätigkeit im Zusammenhang mit Wahrnehmung, Vorstellung, Wissen, Übung und Intuition.
Nicht jeder versteht unter Kunst das gleiche. Sollten wir Kunst als eine Darstellung betrachten, um Wahrnehmungen als Realität zu betrachten? Kunst ist vielschichtig, jeder darf dabei selbst entscheiden, was für ihn Kunst ist oder eben nicht.
Die neue Ausstellung zeigt Bilder von Heike Gründler und Skulpturen, wobei das Gegenständliche überwiegt, von Ulrich Gründler. Es ist etwas schwer in all den Arbeiten einen Zusammenhang zur „Höhlengleichnis“ herzustellen. Sehenswert sind alle Arbeiten allemal. Zur Untermalung spielte Michael Lauer Gitarre.
Genau das „Höhlengleichnis“ von Platon wurde im Forum der Künste als Schattenspiel umgesetzt und Platons Schrift anschaulich gemacht.
Pier Giorgio Furlan erzählte weiter über Platon, sein 7. Buch, das „Höhlengleichnis“, über die Darstellung als Schattenspiel.
Bestens vorbereitet waren die zwei Mitstreiterinnen des Vereines, die das Spiel mit dem Licht und den Schatten in Szene setzten und viel Spaß dabeihatten. Das Wetter ließ ein szenisches Spiel im Park leider nicht zu.
Ekkehard Floß hat das Schattenspiel dabei musikalisch perfekt umrahmt.
Auch das ist alles Kunst, in seinen verschiedenen Genres. Und diese Veranstaltungen in Ehrenberg bieten jedem interessierten auch immer die Chance, für sich selbst neues zu hören, zu sehen, zu erleben.
Platon und die Geometrie
„Ich weiß, dass ich nichts weiß“- Wer kennt diesen Satz nicht. Geprägt hatdiesen Satz Sokrates. Dessen Schüler war bekanntermaßen Platon. Der war Philosoph, Dichter und Politiker aber auch interessiert an Naturwissenschaften und Mathematik.
Prof. Dr. rer. Nat. Peter Tittmann, Professor für Algebra und diskreter Mathematik an der Hochschule Mittweida beleuchtete in einem interessanten Kurzvortrag im Forum der Künste am 16.Juni den Zusammenhang von Platon, Philosophie,Mathematik, Geometrie. Die Platonischen Körper- reguläre Polyeder, räumliche Figuren mit gleichförmigen Seitenstücken, also Tetraeder, Oktaeder, Dodekaeder, Ikosaeder und Würfel.
Im Außenbereich, genauer im Labyrinth, besser auf der Mitte steht nun ein riesiges Dodekaeder mit gleichförmigen Fünfecken und 12 Seiten. Gebaut wurde es von Mitarbeitern der Werkstatt des CAMO e.V. natürlich nach einem Model von Prof. Dr. Tittmann.
Und zuguterletzt:
Platon: „Die Bedeutung der Geometrie beruht nicht auf ihrem praktischen Nutzen, sondern darauf, daß sie ewige und unwandelbare Gegenstände untersucht und danach strebt, die Seele zur Wahrheit zu erheben.“
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