Weihnachtsland Erzgebirge
Große Konzerte, Festivals ob in Deutschland oder dem Ausland gab es in diesem Jahr nicht. Museen, Theater und viele andere Kultureinrichtungen waren mehr geschlossen als geöffnet.
Wir nutzten zu Beginn des Jahres das schöne Winterwetter und fuhren ins erzgebirgische Gelenau. Der weltgrößte Schwibbogen am Haus war nicht zu übersehen. Auf zwei Etagen, in großen Räumen, wo einst Maschinen standen und Strümpfe hergestellt wurden, konnten wir die liebevoll gestaltete Weihnachtsausstellung ansehen. Die Vielfalt hatte uns überrascht: Heimat- und Weihnachtsberge, zumeist mechanisch, von klein bis groß, Pyramiden und Deckenspinnen, nicht nur aus Holz, Christbaumständer die ohne Baum bereits wunderschön waren. Dazu Bergmänner und Engel in den verschiedensten Ausführungen. In der oberen Etage wurden jede Menge Puppen und Teddys, historische Kinderfahrzeuge gezeigt. Liebevolle Darstellungen von unterschiedlichen Berufen, unter anderen der Spielzeugmacher sowie eine Puppenklinik ergänzten die Ausstellung. All die wunderschönen Sachen waren aus dem Bestand von Dr. Erika Pohl- Ströher und vielen Privatpersonen.
Wer das Erzgebirge liebt, der sollte auch das 1. Räuchermann- Museum in Sehmatal- Cranzahl gesehen haben. Ein wenig Schnee, ein bischen Kälte versetzte uns in die richtige Stimmung. Über 2000 Räuchermänner in allen Arten und Varianten bewunderten wir. Das Ladengeschäft läd dann auch gleich ein, erzgebirgische Volkskunst in all seiner Schönheit zu erwerben, auch von der ansässigen Firma Lenk und Sohn, die echt knuffige Räuchermänner haben.
Räuchermänner benötigen Räucherkerzen zum "arbeiten". Nur wenige Kilometer von Sehmatal entfernt befindet sich der Ort Crottendorf mit seinem Räucherkerzen- Museum. Das 15 Meter hohe rauchende Räucherkerze ist gut zu sehen. Sie beherbergt ein kleines Museum, das die Entwicklung und Entstehung des kleinen Räucherkegels eindrucksvoll darstellt. Normalerweise kann auch jeder der möchte, selbst Hand anlegen und seine eigenen Räucherkerzen herstellen.
Unser Erzgebirgsdorf Seiffen ist gerade in der Adventszeit, auch schon Wochen zuvor, ein gut besuchter Ort für Freunde erzgebirgischer Volkskunst aus nah und fern. Wir besuchten das Spielzeugdorf im November. Es war schon alles sehr trist, zu sehen wie wenige Menschen an diesem Wochentag nach Geschenken so wie wir stöberten. In diesen schwierigen Zeiten hatten wir uns gesagt, die Weihnachtsgeschenke für Kinder und Enkel sollten unbedingt aus der Region kommen. Wir suchten und fanden natürlich. Etwas Weihnachtsmarktstimmung kam von den Ständen mit Glühwein und Bratwurst, was die Besucher dankbar annahmen. Und trotz oder gerade wegen der schwierigen Zeit haben die Erzgebirgler ihren Optimismus nicht verloren, das haben sie aus vergangenen Zeiten gelernt.
Weihnachtsmärkte gab in diesem Jahr nicht, und so wurden Stadtoberhäupter erfinderisch. In Freiberg Wurde aus dem Weihnachtsmarkt ein Weihnachtszauber. Die Buden und Stände wurden gut im Stadtzentrum verteilt und so hatten auch die Geschäfte etwas davon. Die Besucher besuchten nicht nur die Weihnachtsstände, sondern auch die Geschäfte, um passende Geschenke zu finden. Wir fanden die Idee sehr gut. Glühwein und leckere Krapfen gab es auch. Den Obermarkt zierten wie immer die große Pyramide und natürlich der Weihnachtsbaum mit einer Krippe.
© 2020 Anita und Gernot Berndt
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